Ich lieb es so

Die eine schläft selig ein,
sie liebt das Biwak in der Kletterwand
und sie glaubt, dass heut Nacht
das Wetter hält und auch das Seil.

Ein anderer liebt den Zwieback in der Hand
und starrt gebannt auf seinen Monitor,
verfolgt mit Lust ein schwarzes Wolkenband,
das schiebt sich in die stillen Berge vor.

Die eine liebt allegro, der andere adagio,
die eine so, der andre lieber so!

Ich lieb es so:
Ich lass mich kaufen,
spiel den Pierrot
für eine Nacht.  
Als Tränenclown
bin ich entlaufen,
für eine Nacht 
bis zum Morgengrauen.

Der eine liebt, wie Lilienthal,
das Fliegen und das schillernde Benzin.
Der Auftrieb scheint heut ideal.
Die Blicke folgen seiner Loopingbahn.

Die andre liebt die Ruhe und die Luft.  
Das Flugfeld liegt direkt vor ihrem Haus.
Sie steuert ihre Drohne auf den Flieger zu frontal.
Die Anziehung der Erde wirkt letal.
Auch über den Wolken ist die Freiheit limitiert.
Der eine ‚Pi mal Daumen‘, die andre kalibriert.

Ich lieb es so:
Ich lass mich kaufen,
spiel den Pierrot
für eine Nacht.  
Als Tränenclown
bin ich entlaufen,
für eine Nacht 
bis zum Morgengrauen.

Der eine liebt Pistolen, die andre ihren Hund.
Wo die Liebe hinfällt, braucht es keinen Grund.
Nun beißt der Hund den Waffennarr
und dieser schießt ihn tot,
worauf das Hundefrauchen mit einer Bombe droht.
Nun ahnt wohl jeder, der dieses Liedchen hört,
dass nicht Hass, sondern Liebe unsern Frieden stört.
Wir lieben unsern Nächsten oder Hitlers Schäferhund
Wo die Liebe hinfällt, da fällt die Liebe hin!                                         

Ich lieb es so:
Ich lass mich kaufen,
spiel den Pierrot
für eine Nacht.  
Als Tränenclown
bin ich entlaufen,
für eine Nacht 
bis zum Morgengrauen.