Es wird Nacht auf dem Mond
Es wird Nacht auf dem Mond,
Wo Leo, seit er fliegen kann schon wohnt.
Er schließt den kleinen Laden,
Wo er Mondsteine verkauft.
Die Scheine, die er zählt,
Hat er Mondscheine getauft.
Es wird Nacht auf dem Mond.
Dann führt er seinen Pudel
Noch Gassi durch die Gassen,
Wo die Touristen schweben
Und Mondscheine verprassen
In der Stadt auf dem Mond,
Wo Leo schon so manches Mondjahr wohnt.
Dann trinkt er an der Ecke
Sein Mondbier mit den Greisen,
Die noch die Erde kennen
Von letzten Erdenreisen.
Er lauscht ihren Geschichten,
Den Mondbierserenaden,
Von Himmelsblau und Wolken,
Und singenden Zikaden
Und vom Mond und vom Mond,
Der lächelnd über allen Dächern thront.
Sie singen Erdenlieder
Von dampfenden Geysiren,
Von Gletschern und Vulkanen,
Von Dschungelfabeltieren,
Vom Blühen in den Gärten,
Vom Schaum der Meeresbrandung,
Vom Tag der Eintagsfliege
Und von der ersten Landung
Auf dem Mond, auf dem Mond.
Dann sitzt er noch ein Stündchen
Auf der Sehnsuchtsbank vorm Haus
Und schaut mit einem Fernrohr
Nach Mars und Venus aus.
Dort leben seine Kinder
Seit der Scheidung von Louise,
Die, als er fliegen lernte,
Ihn endgültig verließ.
Und zwischen den Gestirnen,
Wo einst die Erde noch
Zu sehen war, gähnt nur
Ein schwarzes Loch.
Es wird Nacht auf dem Mond.
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