Ich sags ihm heut


Wenn heut Abend Edwin kommt,
sag ich ihm, wie es mich quält,
dass er nur von sich erzählt,
dass er mir das Hirn zerbombt
mit der irren Schnelligkeit
seiner digitalen Zeit,
dass er immer im Erfolg
sich gern mischt unter das Volk
und ich schmeiß ihn wieder raus
und dann trink ich Bier mit mir,
fühl mich wohl ohne Idol.
Zum Wohl!

Ich sag’s ihm heut.
Ich trau mich heut.
Ich sag’s ihm heut.

Wenn sie heute Abend kommt,
sag ich ihr, was mir nicht passt,
dass sie diesen Edwin hasst,
mehr noch als ich selbst es tu,
dass sie nachts um vier Uhr raucht
und den Wecker dafür stellt,
dass sie sagt, was nicht gefällt,
während mir das nicht gelingt,
dass sie mehr als Edwin trinkt
und dann trink ich Wein allein,
rufe wieder Edwin an:
Hallo, mein Freund,

ich sag’s ihr heut.
Ich trau mich heut.
Ich sag’s ihr heut.

Wenn er heute sich verspielt,
sag ich ihm: „Wir sind getrennt“,
weil er auf der Bühne pennt
und bei jeder Gage flennt
und sein Hemd ist auch zum Schrein,
wenn er singt, singt er zu tief,
ist schon vor dem Auftritt voll,
dass er Edwin gar nicht kennt,
über ihn nicht richten soll.
Er hat auch keinen echten Freund
und das bleibt auch sicher so,
wenn er heute sich verspielt,
ach, wär ich froh,
sich verzielt, s
ich verschielt.

Doch er verspielt sich nie.
Ar spült su schie,
verspielt sich nie!


 


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